Donat Waltenberger wurde am 14.10.1930 in Sontheim im Unterallgäu geboren.
Seine Mutter hatte in dem heimischen Garten zwei Bienenvölker, die den jungen Buben magisch anzogen. Da er zuhause nicht in die Völker schauen durfte beobachtete er die Bienen am Bienenstand seines Oberschullehrer Otto Fürgut. Dieser war ein erfahrener Imker, der damals 40 Bienenvölkern betreute. Nach anfänglicher Skepsis entstand zwischen dem Jungen und seinem Lehrer schnell ein ehrliches Vertrauensverhältnis und Donat Waltenberger bekam mit 9 Jahren sein erstes Bienenvolk.
Zwanzig Jahre später veröffentlichte Donat Waltenberger bereits seinen ersten Film, „Das Leben der Biene“ auf einer Imkertagung. Das Interesse an dem filmischen Erstwerk war sehr groß, doch eignete sich 8 mm Celluloid nicht, um weitere Kopien verbreiten zu können.
Der zweite Film entstand deshalb auf 16mm. „Wunderland am Bienenstand“ bestach schon in den 60er Jahren mit herausragenden Aufnahmen. In Donat Waltenberger vereinten sich zu dieser Zeit bereits die Erfahrung des Imkers und das Können an der Kamera.
Im Jahre 1969 wurde der Film „Wunderland am Bienenstand“ auf der Apimondia in München mit der Goldmedaille ausgezeichnet. Gleichzeitig erhielt Donat Waltenberger für seine Fotografien die Silbermedaille. Durch diese Preise wurden auch Wissenschaftler auf Donat Waltenberger aufmerksam und nahmen Kontakt auf. So entstand unter anderem auch der Kontakt zu Prof. Friedrich Ruttner (Bieneninstitut in Oberursel), und Prof. Dr. Martin Lindauer (Universität Würzburg), einem Mitarbeiter des Nobelpreisträgers Karl von Frisch. Waltenberger profitierte viel von Prof. Dr. Martin Lindauers wissenschaftlichen Arbeiten in der Bienenforschung. Über eine Zeitspanne von 30 Jahren entwickelte sich ein außergewöhnliches freundschaftliches Verhältnis. Beim Agrarfilmwettberwerb auf der Grünen Woche 1978 in Berlin wurde der Film „Wunderland am Bienenstand“ erneut ausgezeichnet, diesmal mit der „goldenen Ähre“ . Mancher kennt diesen Film sicher noch aus seiner Schulzeit.
„Die bösartige Faulbrut“ (1971)
Ein großer Befall von Faulbrut im Allgäu veranlasste Waltenberger einen Film über die bösartige Faulbrut zu drehen. Dieser wurde nur in Fachkreisen bekannt.
„Die Kleine Waldmeise“
In den 70er Jahren kam durch Kurse an der Uni Würzburg über die Waldameisen der Kontakt zu Prof. Karl Gösswald zustande. Prof. Gösswald war ein weltbekannter Ameisenforscher. In enger Zusammenarbeit mit ihm entstand der Film „Ein fleißiges Volk im Forst“ . Gedreht wurde dieser im Jahre 1978 bereits mit einer Arri (16 mm). Auch diesen Film nutzten viele Schulen als Unterrichtsmaterial.
Im Jahre 1980 veröffentlichte Donat Waltenberger die Produktion „Das Bienenjahr“ . Auch dieser Film wurde in Schulen und Imkervereinen zu Unterrichtszwecken genutzt.
Das Auftauchen der Varroa in Deutschland im Jahre 1978 veranlasste Donat Waltenberger zu einem intensiven Studium der Biologie des gefährlichen Bienenparasiten. Dazu nahm er mit Prof. Ruttner und Dr. Ritter, im Institut Oberursel welche die Biologie der Varroamilbe in erforschten, Kontakt auf. Damals waren Völker mit Varroabefall noch in Quarantäne. Deshalb drehte Donat Waltenberger im Jahr 1978 vor Ort in Oberursel den ersten Varroafilm mit dem Titel: „Varroa – Die Bestie im Bienenstock“ (50 min.)
Das Zielpublikum waren Imker, die jetzt dringend kennen lernen mussten mit dem Bienenparasiten umzugehen, damit ihre Bienen eine Chance zum Überleben haben.
Im Jahr 1990 erschien mit dem Film „Varroa 90“ eine modifizierte Neuausgabe.
Die Schwerpunkte im Film waren die Biologie der Milbe, die Vermehrung in der Brut und das Aufzeigen von ersten Behandlungsmöglichkeiten durch die Imker.
Umstellung von analog auf digital
Im Jahre 2000 investierte Waltenberger in eine neue Kameraeinheit und stieg von 16 mm auf digitales Broadcast-Equipment um.
„Fleißige Bienen – Wir brauchen sie – sie brauchen uns“ (57 min.) zeigt die Zusammenhänge und die Wechselbeziehung zwischen Biene und Natur auf.
Dieser Film ist auch besonders für soziale Einrichtungen, Naturverbänden und Obst- und Gartenbauvereine geeignet. Er ist informativ und äußerst ästhetisch gestaltet.
„Bienen als Bestäuber“ (2001), Länge 33 min.
Eine verkürzte Ausgabe von „Fleißige Bienen“. Das Zielpublikum sind neben Imkern, Obst- und Gartenbauvereine auch Naturinteressierte. Für Schulen und soziale Einrichtungen ist dieser Film wegen der verkürzten Spieldauer hervorragend geeignet.
„Das Überleben der Bienen liegt in der Hand des Imkers“
erschien im Jahre 2003. Hier hat Donat Waltenberger für die Imker deutlich und sehr informativ dargestellt welche Behandlungsmittel und Behandlungsweisen es gegen die Varroamilbe gibt und wie diese in der Praxis angewendet werden können. Durch neue Erkenntnisse in der Forschung sowie Entwicklung und Zulassung von neuen Medikamenten ist beim Thema „Varroamilbe“ immer akuter Informationsbedarf. Bei den Bekämpfungsmittel gibt es heute zum Teil wieder neue Erkenntnisse.
„Im Wunderland der Bienen“ 28 min. (2012) ist die neueste Produktion von Donat Waltenberger. Hier sieht der Betrachter wie das Bienenjahr verläuft, erfährt dabei Wissenswertes über die Anatomie und Lebensweise der heimischen Honigbiene. Prof. Dr. Karl Daumer (auch damaliger Mitarbeiter von Karl von Frisch), unterstützte die Produktion durch seine wissenschaftliche Beratung und Textgestaltung.
Heute blickt Donat Waltenberger inzwischen auf über 80 Jahre Imkererfahrung zurück. 52 Jahre lang war er 1. Vorsitzender des Kreisverbandes Imker Unterallgäu. Neben der aktiven Imkerei engagierte er sich im Naturschutzbeirat des Landkreises Unterallgäu und an der Regierung von Schwaben. Waltenberger hat auch Bezug zur Fischerei und blickt auf 50 Jahre Jagderfahrung zurück.
Donat Waltenberger beobachtet nach wie vor die Geheimnisse im Bienenvolk. Sein besonderes Interesse gilt der biologischen Varroabekämpfung und der Förderung des Imkernachwuchses.
Nach wie vor ist Donat Waltenberger im deutschsprachigen Raum ein gefragter Referent, der sowohl die Theorie als auch die praktische Imkerei kennt.
Exklusiv für seine Vorträge entstand „Varroa in der Bienenbrut“ (2019), in dem Waltenberger einmalige Aufnahmen über die drastischen Folgen eines Varroabefalls für den Bienenstock zeigt. Dieser 18 Minuten lange Film bietet häufig selbst für langjährige Imker überraschend neue Ansichten.